Die Generation Z, auch Gen Z genannt (geboren zw. 1997 und 2012) ist bekannt für ihr „Anderssein“ und aus der Reihe tanzen. Das Gleiche gilt auch für den Glauben und die Religion. Wir werden stets mit gesellschaftlichen, kulturellen und technologischen Veränderungen konfrontiert, die unser Verhalten zum Glauben beeinflussen. Doch was sind die Faktoren, die unsere Sicht auf den Glauben prägen?
Wir sind in einer säkularisierten Welt aufgewachsen, d.h. die Kirche hat keinen festen Bestandteil in unserer Gesellschaft und in der Politik. Die Kirche hat nicht denselben Stellenwert wie früher und die Jugendlichen distanzieren sich oft von traditionellen religiösen Institutionen. Auch die Zugehörigkeit zu Kirchen und anderen religiösen Gemeinschaften nimmt ab.
Das bedeutet aber nicht, dass der Glaube an sich an Bedeutung verliert. Wir entfalten uns nur in unseren eigenen persönlichen und individuellen Glaubenssystemen, da diese Form der Spiritualität oft weniger konservativ und stärker auf persönliche Erfahrungen und Überzeugungen ausgerichtet ist.
Ethische und moralische Fragen spielen ebenfalls eine große Rolle. Themen wie Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Umweltschutz und soziale Verantwortung sind uns sehr wichtig. Diese Werte sind oft wichtiger als traditionelle religiöse Grundprinzipien.
Wir sind die erste Generation, die mit der vollen Digitalisierung aufgewachsen ist und diese vollumfänglich nutzt. Deshalb sind das Internet und die sozialen Medien kaum mehr aus unserem alltäglichen Leben wegzudenken. Diese haben einen sehr großen Einfluss auf die religiösen Überzeugungen bzw. Einstellungen und deren Vorgehensweise auf uns. Wir haben rund um die Uhr Zugang zu einer Vielzahl an Informationen und Perspektiven zu religiösen und spirituellen Themen. Online-Communities bieten Raum für Austausch und Diskussion, was zu einer breiteren und vielfältigeren Auseinandersetzung mit dem Glauben und der Religion führen kann.
Außerdem wachsen wir in einer globalisierten und multikulturellen Welt auf. Das bedeutet, dass der Kontakt mit verschiedenen Religionen und Kulturen alltäglich ist, was zu einer größeren Offenheit und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Glaubensrichtungen führen kann. Dies kann gegebenenfalls ein tieferes Verständnis, aber auch eine Relativierung der eigenen religiösen Überzeugungen fördern und zu einem bunten Miteinander führen.
Der Einfluss der Familie ist weiterhin ein sehr wichtiger Bestandteil. Doch viele hinterfragen die Religions-Tradition innerhalb ihrer Familien oder entwickeln diese für sich weiter oder entdecken diese neu. Dennoch ist die Familie für uns wichtig und gibt uns Kraft im Alltag und stärkt uns.
Wissenschaft und kritisches Denken
Die Wissenschaft und die Rationalität in der Bildung sind ebenfalls wichtige Faktoren. Wir neigen dazu, wissenschaftliche Erklärungen und eine kritische Denkweise zu bevorzugen, was manchmal im Konflikt mit religiösen Überzeugungen stehen kann.
Wir haben eine einzigartige Beziehung zu Glauben und Religion. Traditionelle religiöse Institutionen verlieren an Bedeutung, aber das Bedürfnis nach Sinn und ethischer Orientierung bleibt bestehen. Nichtsdestotrotz hat der Glaube noch eine Bedeutung für uns und wir versuchen ihn durch Erfahrungen zu verstärken. Dona Delgado (Ferialpraktikantin bei der Kath. Kirche Vorarlberg)