Wir haben in der Bibel mehrere Brunnengeschichten. Es beginnt bei Abraham, der seinen Lebensabend in Beerscheba („Siebenquell“) verbringt. Er hatte dort den sogenannten „Schwurbrunnen“ gegraben. Isaak gräbt nach Brunnen (Gen 26,17-33). Jakob begegnet seiner Frau Rahel an einem Brunnen (Gen 29,1-10). Am „Jakobsbrunnen“ führt Jesus mit einer Samariterin ein tiefgehendes Gespräch (Joh 4,7-42). Da es in den Texten immer auch um die „inneren“ Quellen des Lebens geht, muss es nicht verwundern, dass mehrere Psalmen das Thema aufgreifen (z.B. Psl 63). Die angesprochenen Themen lauten: Was stillt den Durst nach Leben, Liebe, Würde und Gott?
Beinahe erst am Ende seines Lebens erfährt man von Abraham, dass er Brunnen gegraben hat (Gen 21,30). Wir dürfen annehmen, dass sein ganzes Leben als Graben nach Brunnen verstanden werden kann, als Suche nach Quellen, die ihm den Durst nach Gott, Menschlichkeit, Frieden und Gerechtigkeit stillen. Er erlebt den Lebensabend in Beerscheba („Siebenquell“). Es ist eine Oase, ein Ort in der Steppe des Negeb, ein Bild für eine geglückte Lebenssituation. Hier ist sein Durst gestillt.
Die Berufung Abrahams ist verbunden mit dem Auftrag: „Ein Segen sollst du sein“ (Gen 12,2). Anders formuliert: Sei den Menschen gut! In der Folge macht er sich ...
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