„Ich möchte die Welt durcheilen, deinen Namen verkünden. Ich möchte das Evangelium in allen fünf Weltteilen gleichzeitig verkünden, bis zu den fernsten Inseln!“ So die Karmelitin Therese von Lisieux, Influencerin des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart! Mit ihrer Sehnsucht steht sie dem Auftrag des Auferstandenen, zu allen Völkern zu gehen und zu lehren und zu taufen, sehr nahe. Ihr Vertrauen bringt sie in Berührung mit den Möglichkeiten Gottes. Sie selbst versteht sich in ihrem Ordensleben als Apostelin der Apostel. Wie kann ich heute die Sendung des Auferstandenen erfüllen? In einem Mosaik ist jeder Stein bedeutsam und trägt zu einem klaren Gesamtbild bei. So darf ich vertrauen, dass auch meine begrenzten menschlichen Möglichkeiten, gleich einem Stein in einem Mosaik, dazu beitragen, den dreifaltigen Gott aufleuchten zu lassen. Mit der Erfüllung meiner Taufberufung komme ich zusammen, mit meinen Mitchrist:innen dem Auftrag des Auferstandenen nach, durch alle Zeiten und Orte hindurch. Ich bin dazu berufen, miteinander im Glauben unterwegs zu sein und den Glauben zu teilen. Das ist lebendige Kirche aus dem Herzen des dreifaltigen Gottes.
Am Ende des Matthäusevangeliums sagt uns Jesus seine bleibende Nähe zu. Seine geheimnisvolle Gegenwart umhüllt und durchdringt uns. Zu jeder Zeit und an jedem Ort können wir uns im Gebet an ihn wenden. Im Jahr des Gebetes sind wir eingeladen unser Beten auch zu reflektieren. Wer bin ich? Wer ist Gott, zu dem ich bete? Was bewirkt das Gebet? Albert Schweitzer ist überzeugt, dass das Gebet die Menschen ändert, und Menschen die Welt ändern.
Sr. M. Anna Pointinger ist Marienschwester vom Karmel und lebt im Mutterhaus in Bad Mühllacken (OÖ). Kontakt: sonntag@koopredaktion.at