Die Frage, wer den Auferstandenen bezeugen kann, wird zunächst eng mit dem irdischen Leben Jesu und der jüdischen Mutterreligion verbunden. Das zeigen der Bezug zur Erfüllung der Schrift und die Zahlensymbolik: So steht zwölf in Bezug zu den zwölf Stämmen Israels, 120 ist das Zehnfache von zwölf ...
Wie würden die Kriterien für Zeug:innen der Auferstehung Jesu heute aussehen? Historisch betrachtet könnte sie niemand erfüllen. Mit seiner Auferstehung hat uns Jesus seine von Zeit und Ort unabhängige, bleibende Gegenwart und Nähe zugesagt, die es zu bezeugen gilt. Er „geht ein und aus“ – er ist zu Hause in unserem Leben, wenn wir die Sakramente empfangen.
Allen voran ist die Eucharistie das Sakrament seiner Gegenwart. Teresa von Ávila bringt es auf den Punkt, wenn sie vom „Gefährten im allerheiligsten Sakrament“ spricht, in dessen Macht es anscheinend nicht lag, sich auch nur einen Augenblick von uns zu entfernen. Das Mitfeiern der Feste des Kirchenjahres bildet die „ganze Zeit“ ab, von der die Rede ist, angefangen bei der Taufe durch Johannes bis zur Himmelfahrt Jesu und zu weiteren Festen, und befähigt uns zu Zeug:innen der Auferstehung.
Die Wahl des Matthias zum Apostel zeigt das Vertrauen in Gottes Hilfe bei Entscheidungen auf und macht nachdenklich. Welches „Los“ fällt mir zu? Zu welchem Dienst im Reich Gottes bin ich erwählt? Dieser Dienst kann und wird mich erfüllen, wenn ich ihn leidenschaftlich erfülle! Sei es nun die Entscheidung, sei es der eingeschlagene Weg, ich darf vertrauen, dass Gottes liebende Gegenwart mit mir ist.