Bevor Saulus nach Jerusalem kam, erfuhr er eine Lebenswende um 180 Grad. Dementsprechend holte ihn zunächst seine Vergangenheit als Verfolger jener, die den Namen Jesu anriefen, schonungslos ein.
Er wurde abgelehnt. Die Angst vor ihm war zu groß. Ohne die Empfehlung von Barnabas hätte er in der Gemeinde in Jerusalem keinen Anschluss gefunden. Doch Barnabas bezeugte seine Begegnung mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen und sein freimütiges Auftreten im Namen Jesu in Damaskus.
Es war die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen, die die Umkehr des Saulus bewirkte. Entschlossen und mutig folgte er daraufhin dem Ruf Jesu. Derselbe Auferstandene, der sich Saulus offenbarte, schenkt auch mir seine Gegenwart und hat eine Sendung für mich! Bin ich bereit, seinem Ruf zu folgen?
Saulus drängte es, sein ganzes Leben einzusetzen, eigene Grenzen zu überwinden und buchstäblich an die Ränder zu gehen, um für den Auferstandenen Zeugnis zu geben.
Zu Saulus gehört das Reisen. Seine erste Begegnung mit dem Auferstandenen fand auf einer Reise statt und seinen Auftrag, den Auferstandenen zu bezeugen, erfüllte er in derselben Weise: unterwegs und reisend. Reisen verlangen, Gewohntes und Vertrautes zurückzulassen, auf neue Horizonte zuzugehen, neue Welten zu
berühren, offen zu sein für Unbekanntes und Anderes, suchend und tastend dem inneren Licht entgegenzuwandern. Christus, das Licht, ist die Mitte der Kirche durch alle Zeiten und Orte.
Sr. M. Anna Pointinger ist Marienschwester vom Karmel und lebt im Mutterhaus in Bad Mühllacken (OÖ).
Kontakt: sonntag@koopredaktion.at
Aus dem KirchenBlatt Nr. 15 vom 18. April 2024. Hier geht's zur Digital-Ausgabe
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