Petrus verkündet Jesus als den, der vom Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs verherrlicht wurde. Ausgehend von diesem Gott, an den er selbst und alle, die ihm zuhörten, schon immer geglaubt haben, will er die Menschen zum Glauben an die Auferstehung Jesu führen.
Die Verflochtenheit in den Leidensweg Jesu macht betroffen und birgt dennoch Hoffnung in sich. Auf diese Weise erfüllte sich die Voraussage der Propheten, dass der Gesalbte leiden werde, und es offenbart sich der liebende Gott, denn es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde (vgl. Joh 15,13). Die zentrale Aussage ist das Zeugnis für den Auferstandenen.
Petrus zeigt den Weg zu unserer eigenen Auferstehung auf. Umkehren meint, mich mit meinem ganzen Sein dem Auferstandenen zuzuwenden und mich selbst im Angesicht des Auferstandenen zu sehen.
Das eröffnet Einsicht und Selbsterkenntnis in einem Raum des Erbarmens und der Liebe, in dem ich mit meiner ganzen Wahrheit und Schwäche sein darf. Ich kann mich anfragen lassen: Wo schaue ich weg? Was kann ich nicht wahrhaben? Wie pflege ich das Leben? Was ist mir heilig? Mit der Erkenntnis wächst die Kraft, mich neu auszurichten und danach zu handeln. Das führt zurück ins Leben und in die Verantwortung, genährt aus der Quelle einer erneuerten vertieften Beziehung zu Gott durch die Vergebung der Sünden.
Edith Stein ermutigt: „Du machst nicht allein Tag für Tag vieles verkehrt – das tun wir alle. Aber der Herr ist geduldig und von großer Erbarmung. In seinem Gnadenhaushalt kann er auch unsere Fehler nützen, wenn wir sie ihm auf den Altar legen.“
Sr. M. Anna Pointinger ist Marienschwester vom Karmel und lebt im Mutterhausin Bad Mühllacken (OÖ).
Kontakt: sonntag@koopredaktion.at
Aus dem Kirchenblatt Nr. 14 vom 11. April 2024
Hier geht's zur Digital-Ausgabe
Noch kein Abo? Dann gleich eines bestellen