Berge sind Orte der Gottesbegegnung. Am Berg Horeb begegnet Mose Gott im brennenden Dornbusch, später erfährt Elija dort Gott. Am Berg Sinai erhält Mose die Gebote. Jesus predigt auf einem Berg. Viele Menschen machen die Erfahrung der Nähe Gottes, wenn sie auf einem Berg sind, so wie es von den drei Jüngern hier mit Jesus erzählt wird. Es ist ihre Bergerfahrung.
Die erzählte Geschichte wirkt wunderbar, fast unglaublich. Die Apostel erleben eine überwältigende Begegnung mit Jesus, die sie ziemlich herausfordert. Das zeigt die Reaktion des Petrus. Er möchte Hütten bauen, damit sie bleiben können und der Augenblick möglichst lange dauert. Aber es geht um etwas anderes. Sie sollen verstehen, mit welcher Sendung Jesus gekommen ist und was Jesus von ihnen will.
Die erste Aufgabe der Jünger damals wie heute ist, auf Jesus zu hören. Die Botschaft Jesu setzt fort, was im Gesetz und bei den Propheten steht, für die Mose und Elija stehen, in der Bibel Israels, dem Alten Testament. Die Zehn Gebote und die prophetischen Mahnungen haben bleibende Gültigkeit.
Rätselhaft bleibt für sie jetzt noch das Wort von der Auferstehung. Die Jünger müssen wieder in den Alltag zurück. Für sie gilt dasselbe wie für die Kirche und die Gemeinden heute. Es gibt Momente der Christusbegegnung, die Kraft geben und so schön sind, dass wir uns wünschen, sie würden nicht vergehen. Aber der Auftrag an die Kirche und die Gläubigen ist anders, wir sollen aus den Erfahrungen Kraft gewinnen, um anderen davon Zeugnis zu geben.
Hubert Philipp Weber ist Rektor der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems.
Kontakt: sonntag@koopredaktion.at
Aus dem KirchenBlatt Nr. 7 vom 22. Februar 2024. Hier geht's zur Digital-Ausgabe
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