Stefanie Krüger ist Liturgiereferentin der Katholischen Kirche Vorarlbergs und lebt mit ihrer Familie in Feldkirch.
Wort zur 1. Lesung |
Gefühlsmäßig ist für die meisten nun – am Sonntag nach Dreikönig – Weihnachten wirklich vorbei. Viele Weihnachtsbäume sind schon entsorgt, die blinkenden Lichterketten wurden abgenommen, der Weihnachtszauber ist verflogen. Doch mit den Bibeltexten des Festes „Taufe des Herrn“ tauchen wir noch einmal ein in das Heilsgeheimnis von Weihnachten. In der Lesung hören wir das sogenannte erste Gottesknechts-Lied aus dem Buch Jesája. Mit diesem Lied hat ein Prophet im 6. Jahrhundert vor Christus den Menschen im babylonischen Exil neue Hoffnung geschenkt. In dieser Situation, als es klar wurde, dass die politische und kriegerische Macht an ihre Grenzen gekommen ist, zeigt das Bild des Gottesknechtes eine zarte Seite Gottes auf. Gott ist nicht einer, der mit Lautstärke und Gewalt Ordnung schafft, sondern jemand, der sanft Gerechtigkeit einziehen lässt.
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