Wort zur ersten Lesung _
Adventzeit: Die To-do-Liste wird mal wieder länger und länger. Mit einem Blick in meinen Kalender habe ich das Gefühl, nicht mehr hinterherzukommen. Und das obwohl ich mir heuer (mal wieder) vorgenommen hatte, den Advent ruhig anzugehen: Wenig Termine anzunehmen, mir Zeit mit der Familie einzuplanen, nicht in Hektik zu verfallen.
Eine Stimme ruft: „Bahnt dem Herrn einen Weg in der Wüste!“
Vor allem dieser Vers hat mich bei der Lesung aus dem Jesajabuch angesprochen. Denn was ist denn die Botschaft des Advents? Es geht um die Ankunft Gottes in meiner Welt, in meiner Wüste des Lebens. Gott kommt mir entgegen und raunt mir zu: „Fürchte dich nicht!“ Er möchte mein Wegbegleiter sein, durch die Krisen wie ein guter Hirte mit mir gehen. Er kommt in mein nicht geputztes Haus, in meine kleinen und großen Sorgen, in meine Lustlosigkeit und Resignation.
Und ich? Ich bin eingeladen, bereit zu sein. Darf ihm den Weg bereiten. Damit Gott überhaupt eine Chance hat, einen Weg durch die Advent-To-dos zu mir zu finden. Ich bin eingeladen, mich zu öffnen, den Blick zu heben, mich neu zu orientieren. Die Lesung wird eine Einladung für mich, eine neue wichtige To-do-Liste zu schreiben.
Meine neue Advent-To-do-Liste oder „Einen Weg bereiten für Gott“:
1. Sich nicht abhetzen. Die Tage nicht zu
vollpacken.
2. Kleine Momente der Stille für und mit Gott einplanen.
3. Sich immer wieder neu ausrichten: Um was geht es eigentlich?
4. Positiv denken, dankbar sein.
5. Zeit für die Familie und Freunde nehmen. Segen füreinander sein.
6. Zeit für mich nehmen.
Stefanie Krüger ist Liturgiereferentin der Katholischen Kirche Vorarlberg und lebt mit ihrer Familie in Feldkirch. Kontakt: sonntag@koopredaktion.at