Von Anna Kadisch
In der Abteikirche des Klosters Mehrerau wuselt es: Handwerkende zahlreicher Gewerke arbeiten, klettern an den Gerüsten auf und ab, und man sieht: Die Sanierung der ,modernen’ Kirche auf romanischen Fundamenten schreitet voran.
„Wir befinden uns sehr gut im Zeitplan und freuen uns auf die Einsegnung im März 2025“, informiert Abt und Bauherr Vinzenz Wohlwend im Rahmen der Baustellenführung. Rund 60 Handwerkerinnen und Handwerker sind seit Juni mit der Renovierung beschäftigt. Eine von ihnen ist Restauratorin Nicolé Mayer. Sie restauriert die sakralen Ausstattungselemente wie das Triptychon, die Gnadenmutter der Mehrerau sowie weitere Tafelgemälde und Reliquiare. Rund 500 bis 600 Stunden wird sie für die konservatorischen Maßnahmen benötigen. „Im ersten Schritt reinige ich die Oberflächen – entweder trocken, zum Beispiel bei Blattgoldschichten, oder mit Lösemitteln bei Farbfassungen – je nach vorgefundener Situation“, erklärt Nicolé Mayer. Mit der Oberflächenreinigung geht auch eine Fassungsfestigung einher, welche sehr wichtig ist, um den Bestand zu erhalten. Im Anschluss an die konservatorischen Maßnahmen werden dezent restauratorische Arbeiten gesetzt. Dies bedeutet, dass Fehlstellen randgetreu gekittet und retuschiert werden. Dabei geht es nicht darum, alles zu perfektionieren, sondern darum, einen homogenen Gesamteindruck zu erzielen. „Man darf durchaus sehen, dass die Objekte ein entsprechendes Alter und eine Geschichte hinter sich haben“, so die Restauratorin.
Aus dem KirchenBlatt Nr. 43 vom 21. November 2024. Zum Login der Digital-Ausgabe
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