„Am 80. Todestag von Carl Lampert erinnern wir an einen Mann, der dem NS-Regime mit offener Entschlossenheit und mutigem Protest entgegentrat“, so Elisabeth Heidinger vom Carl Lampert Forum. Geboren 1894 in Göfis und tief im katholischen Glauben verwurzelt, verstand sich Carl Lampert nicht nur als Diener der Kirche, sondern auch als unerschrockener Anwalt der Gerechtigkeit. In einer Zeit, in der Unrecht zur Norm wurde, war Wegsehen für ihn keine Option. Er erhob seine Stimme gegen das Regime, kritisierte offen die Ungerechtigkeit und half Ordensleuten und Priestern, die ihrerseits verfolgt wurden. Sein Widerstand war mutig und laut – und genau das konnte das Regime nicht dulden.
Im Jahr 1940 wurde der Göfner erstmals verhaftet und durchlief eine qualvolle Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager und Gefängnisse, darunter Dachau und Sachsenhausen. Trotz unvorstellbarer Bedingungen blieb er ein Halt für andere Häftlinge und verkörperte eine außergewöhnliche Stärke. Er betete, spendete Trost und ermutigte seine Mitgefangenen. Sein Glaube war die Kraftquelle, die ihn unerschütterlich bleiben ließ, als die Verfolgung immer intensiver wurde. Als das Regime erkannte, dass es seine Überzeugungen nicht ändern konnte, verlangte es schließlich seinen Kopf.
Nach einem ersten Todesurteil, das wegen des Freitods des Richters zunächst aufgehoben wurde, kam es im Herbst 1944 zu einem erneuten Urteil. „Die Würfel sind gefallen“, schrieb Lampert damals an seine Familie. „Nun ist alles noch ein Wettlauf der Zeit mit dem Tode […] Innerlich bin ich aber aufrecht.“ Weil er sich nicht beugen ließ, trotzte er der Diktatur über seinen Tod hinaus... Joachim Schwald
Lesen Sie den vollständigen Bericht im KirchenBlatt Nr. 41 vom 07. November 2024. Zum Login der Digital-Ausgabe
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